Vasantasena

Unser Stück geht auf ein altindisches Sanskritdrama zurück, das den Titel „Das irdene Wägelchen“ trägt und dem König Schudaka zugeschrieben wird. Seine Entstehungszeit wird vom 3. bis zum 5. Jh. n. Chr. angesetzt. Unter dem Titel „Vasantasena“ ist es in der Vergangenheit mehrfach ins Deutsche übersetzt bzw. in Deutsch nachgedichtet worden. Auf diesen Fassungen beruht unser Text. Im Original hat das Drama zehn Akte und ist wesentlich umfangreicher als unsere Version.
 


Sprecher: Bärbel, Horst, Maria und Motoko Römer
 
 

Bild 1 Palast des Königs Palaka

Der tyrannische König beschließt neue Gesetzte, um das Volk zu knebeln. Da tritt sein Bruder vor und verlangt vom König, er möge ein Gesetz erlassen, dass die Bajadere Vasantasena den Königsbruder lieben müsse. Er habe keine Lust, umständlich zu werben und sich um die schöne Frau zu bemühen. Der König lehnt ab, er wolle sich nicht lächerlich machen, er gebe dem Bruder aber einen Aufpasser mit. (Offensichtlich kennt der König seinen Bruder nur zu gut.) Zum Schluss der Audienz berichtet der königliche Geheimdienstchef von einem Hirten, der laut einer Prophezeiung neuer König werden solle. Palaka gibt sofort den Befehl, diesen Hirten zu fangen.
 

Bild 2 Tempel des Liebesgottes

Der Brahmane Maitreya trifft beim Tempelfest seinen Freund Tscharudatta. Dieser ist ein Kaufmann, der unter Freigiebigkeit leidet und daher völlig verarmt ist. Die Bajadere Vasantasena kommt vorüber und zwischen dem Kaufmann und der professionellen Unterhalterin keimt eine starke Zuneigung auf. Als Vasantasena ihres Wegs gegangen ist, erscheint der Königsbruder auf der Bildfläche und gibt deutlich zu erkennen, dass er die Bajadere mit unlauteren Absichten verfolgt. Als der Königsbruder verschwunden ist, bittet der edle und verliebte Tscharudatta seinen Freund Maitreya, die Bajadere aufzusuchen und sie ins Haus des Kaufmanns zu bitten, damit er sie dort schützen könne. 
 


Bild 3 Palast der Bajadere

Maitreya gelingt es nach einigem Hin und Her, Vasantasena ins Haus des Tscharudatta einzuladen. Dabei zeigt Madanika, die Dienerin der Bajadere, ein auffälliges Interesse an Maitreya. 



Bild 4 Garten in Tscharudattas Haus

Maitreya eilt fluchtartig mit Vasantasena und Madanika ins Haus des Kaufmanns, da der Königsbruder hinter ihnen her ist. Im Garten des Hauses vor Verfolgung sicher, kommen sich Tscharudatta und Vasantasena, Madanika und Maitreya näher …
 


Bild 5 Vor Tscharudattas Haus

Der Tag beginnt, Verkehrschaos in der Straße: ein Militärkonvoi bei der Suche nach dem Hirten, der der neue König werden soll, und eine Karawane auf dem Weg zum Königspalast mit neuen Luxusgütern - dann Maitreya eine Kutsche lenkend auf dem Weg zum Tempel, wo Tscharudatta in aller Herrgottsfrühe dem Liebesgott für das glückliche Zusammentreffen mit Vasantasena gedankt hat und dort nun auf seine neue Liebe wartet - danach der Aufpasser des Königsbruders auf dem Weg zum Liebestempel, wo sein Herr himmlischen Beistand erbeten hat und nun auf seine Kutsche wartet - ferner Vasantasena, die eigentlich in Maitreyas Kutsche zum Stelldichein am Liebestempel fahren will, und schließlich der geflohener Hirte, der König werden soll. Logisch, dass es dabei zwangsläufig zu einiger Verwirrung und zu furchtbaren Verwechslungen kommt!
 


Bild 6 Garten am Tempel des Liebesgottes

Alle treffen aufeinander, zum Schluss liegt Vasantasena wie tot da – der Königsbruder hat sie gewürgt, lenkt aber hinterhältig den Verdacht auf Tscharudatta.
 


Bild 7 Hinrichtungsstätte am Todestempel
Tscharudatta ist von dem bösen König Palaka zum Tode verurteilt worden und soll nun hingerichtet werden. In letzter Sekunde kommt Rettung für Tscharudatta und für das ganze Volk. Der Weg ist frei für ein veritables Bollywood- Ende.




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