Angefangen hat es im Jahre 1989, als ich in einem Geschäft für Ausschneidebögen in Bremen ein Heft mit einem kompletten Theater "Der Nussknacker" kaufte. Ich hab das Proszenium und die Kulissen aufgebaut, die Figuren ausgeschnitten und an Stöckchen geklebt, um sie bewegen zu können, das Ganze auf den Schreibtisch gestellt und mit einer Leselampe die Bühne von oben beleuchtet. So saß ich fasziniert vor der Szenerie des ersten Aktes aus dem Nussknacker.
Zu Weihnachten gab es dann eine Aufführung für die Töchter Maria und Bärbel. Dazu hatte ich das Märchen von E.T.A. Hoffmann "Nussknacker und Mäusekönig" gekürzt und auf Kassette gesprochen und mit der Musik von Tschaikowski unterlegt.
Wie es weiterging
Kurz darauf habe ich irgendwo in einer Zeitung von einem Verlag gelesen (m+n-reprise), der seinerzeit Reprints von Papiertheaterfiguren, Prozenien und Textbücher herausgegeben hat. So kam ich in den Besitz von "Urania", später kam noch der Reprint eines Schreiber-Theaters hinzu. Wir haben die Figurensets der gekauften Bögen verwendet bzw. Figurensets aus mehreren Bögen kombiniert. Die Texte wurden auf Kassette aufgenommen, Maria und Bärbel haben mit mir die Figuren geführt, die Kulissen gewechselt und die "Beleuchtungsanlage" bedient. Diese hat ein lieber Verwandter gebastelt, sie bestand aus handelsüblichen Spots, die über zwei Dimmer reguliert wurden. Dann wurden Gäste eingeladen, Motoko hat bei den Aufführungen die Pausenbewirtung übernommen. Und so folgten aufeinander: "Der Freischütz", "Der fliegende Holländer", "Die Zauberflöte", "Hänsel und Gretel" und "Dr. Johann Faust" und "Wilhelm Tell".
Wie wir nach Preetz kamen
1996 besuchten wir zum ersten Mal das internationale Papiertheatertreffen in Preetz und waren begeistert. Dirk Reimers hat uns ermuntert, auch einmal aufzutreten, und so haben wir 1998 "Die Odyssee", 2001 "Orpheus und Eurydike", 2002 "Koremochi", 2003 "Joseph und seine Brüder", 2004 "Oberons Kiste" und 2005 "Montezumas Maler", 2007 "Goldoni" und 2009 "Die Pilgerreise nach Westen" gespielt. Für diese Stücke habe ich den Text selbst geschrieben, auch die Figuren und die Kulissen entworfen und angefertigt. Inzwischen waren mit Hilfe von kompetenten und netten Kollegen eine neue Bühne und eine Lichtanlage entstanden. Außer in Preetz sind wir auch noch an anderen Orten aufgetreten (s. „Unsere Auftritte“). Horst Römer
