Zum Inhalt Das Stück spielt im Japan des 10. Jh. und handelt von dem Krieger Koremochi (sprich: Koremotschi), der durch seine Tapferkeit und Ritterlichkeit so berühmt wurde, dass ihm der Kaiser den Auftrag gab, die Dämonen am Togakushiberg, im Osten Japans, zu vernichten. Diese Geister, japanisch "Oni", erscheinen in der Gestalt schöner Frauen, verführen die Männer und töten sie dann. Der Hauptgeist jedoch, Kijoyo, hat an der Menschenhülle Gefallen gefunden - und an den Menschenmännern. Sie findet es äußerst angenehm, sich als Frau in Männer zu verlieben - schade nur, dass sie die Liebhaber anschließend als Oni töten muss. Wir ahnen tragische Verwicklungen, große innere Konflikte ... Koremochi reitet also in den Osten, wird mittels eines Unwetters in ein Haus gelockt, um dort von den Dämoninnen verführt und getötet zu werden. Fast gelingt ihnen dies, doch da kommt dem Krieger der Gott des Nördlichen Himmels, Tamon-ten, zur Hilfe. Er schenkt Koremochi ein Zauberschwert, mit dem der Krieger die Geister besiegt. Doch Kijoyo kann ihre Rolle als liebende Frau nicht ganz ablegen ....
Zum Stück Die Sage von Koremochi und den Geisterfrauen ist in Japan oft bearbeitet worden: als Stücke des No- und Kabuki-Theaters mit dem Tite "Momijigari" (Ahornschauen) sowie als ritueller Tanz (Kagura). Aus all diesen Quellen haben wir geschöpft, zitiert, paraphrasiert, nachgedichtet. Ergänzt wurde das Ganze noch durch andere Geschichten (Koremochis Kampf mit seinem Nachbarn etwa) und allgemeinen Informationen aus dem Leben der Samurai. Das schöne Motiv der "Schweren Last der Liebe" stammt aus einem gleichnamigen No-Stück und hat mit dem Koremochi-Stück nichts zu tun. Eine wichtige Rolle spielen außerdem die im Stück rezitierten Gedichte (Tanka). Sie stammen aus alten japanischen, ins Deutsche übersetzten Gedichtsammlungen. Japanische Adlige - vor allem Männer und Frauen - kommunizierten gerne mittels selbst erdachter oder aufgesagter Verse. Für die Figuren und Kulissen gibt es zahlreiche Vorbilder: Von den Bildrollen (Emaki), über die Holzschnitte (Ukiyoe) bis hin zu heutigen Comics (Manga), aber auch traditionelle Malereien und Skulpturen - alles wurde "ausgeschlachtet", eine reiche Bildkultur stand dem Theatermacher zur Verfügung.